Sauber abgeknabbert
Saturday, September 8th, 2012Beim Ausmisten auf dem Dachboden habe ich ein paar Fotos gefunden, die ich so etwa 1996 in Salzburg auf dem St. Peters Friedhof gemacht habe. Fotografisch sind sie unter aller Sau – schlechtes Licht, keine Kontraste, unscharf etc. Aber ich war damals von der Gestaltung der Gräber fasziniert. Heute finde ich das zumindest noch interessant und erwähnenswert.
Die Grabstätten, die auf den Bildern zu sehen sind, stammen überwiegend aus dem 18. Jahrhundert. Warum wurde damals die Vergänglichkeit des Körpers so stark in den Fokus genommen? Wahrscheinlich wollten die Toten so den Lebenden zeigen, dass all ihr irdisches Streben nur Eitelkeit (Vanitas) ist. Witzig nur, dass sie alle noch am Leben waren, als sie sich ihr Grabdesign überlegt haben – die Toten zeigen den Lebenden nichts. Von den Toten kann man nichts lernen. Leben spricht zu Leben. Nach dem Tod kommen nur die Maden.
PS: Der Trakl ist natürlich nicht aus dem 18. Jh.